Basti

Gedanken

Rückblende 2003

Basti dreijährig wird noch immer gestillt. Ich beschließe, nicht mehr in Anwesenheit bestimmter Menschen zu stillen. Müde bin ich von den Diskussionen, den Vorhaltungen, den düsteren Zukunftsdeutungen. Die Mutter-Kind-Bindung zu eng, dem Basti würde es schaden, wird uns prophezeit. Unverständnis, keine Akzeptanz, nicht einmal Toleranz.

Wir stillen trotzdem weiter...

Gegenwart 2007

Was ist geworden aus den Prophezeihungen?
Alle zerplatzt wie Seifenblasen, nichts ist eingetroffen.

Basti inzwischen 7 Jahre alt, hat sich prächtig entwickelt, ist mutig und hat ein gesundes Selbstbewußtsein.
Auf meine Frage, soll ich Dich heute vom Hort abholen? Bekommen ich ein lässiges Lächeln und die Antwort: "Nein Mama, brauchst Du nicht, ich komme allein nach Hause."

Die Stimmen von damals sind still geworden. Still, kein Erstaunen, keine Entschuldigungen nur still.

Also Ihr Mütter, vertraut auf Euch und Eure Kinder, denn es ist Euer Weg, den Ihr zusammen geht! Wägt gutgemeinten Rat sorgfältig ab. Lehnt ihn dankend ab oder nehmt ihn an, wenn Ihr fühlt, dass es der Richtige ist. Jedoch überlasst die Entscheidung bei Euch und nicht den Anderen.

Altüberlieferte Formen

Eine Tradition ist bei uns im Frühling das Backen von Formen. Dabei entstehen wunderschöne Dinge. Endlich haben Basti und ich Zeit um zu kneten und zu quatschen. Spass hat es gemacht und das ist dabei rausgekommen:

Sonnenbogen


Knoten (Fantasie Basti)


auf dem Blech


lecker...

Gespensterjäger

Passend zur Jahreszeit lesen Basti und ich jeden Abend Gespensterjäger von Cornelia Funke.
Ist zwar erst ab 8 Jahre, aber Basti und ich haben wahnsinnigen Spass beim lesen. Cornelia Funke ist wirklich klasse. Die Kinderbücher sind sehr gut, lustig, humorvoll, spannend, real und doch geheimnisvoll geschrieben. Da werden sogar Eltern süchtig!
Wir werden mehr von ihr lesen, habe mir für die Weihnachtszeit das Buch
Hinter verzauberten Fenstern. ( Ab 8 J.). Eine geheimnisvolle Adventsgeschichte.
gekauft. Ach ich freu mich ja so.

Zähne

Basti hat heute gleich zwei Zähne verloren. Einen in der Schule den anderen zu Hause.
Seit der Schule kommt er mir noch größer vor, vor allem klüger nein eher selbstbewußter. Er scheint gut klarzukommen, vielleicht hab ich ihn unterschätzt. Er macht sich frei und wird offen für seine Umwelt. Ich bin so froh, dass der kleine Matti da ist, sonst würde es mir noch schwer fallen, Basti loszulassen.

EINSCHULUNG


Ich kann es noch gar nicht fassen. Seit Samstag ist Bastian ein Schulkind. Ach, ich bin ja wieder so sentimental geworden, es war doch erst gestern, dass ich mit ihm schwanger war, ihn als Baby im Arm und an der Brust gehalten haben, seine ersten Schritte in die Welt... und nun ein ganz großer Schritt in Schule.

Bastian, ich wünsche Dir, dass Du nie die Freude am Lernen verlierst, viel Spass und neue Freunde und ein gutes, sicheres Gefühl, wir sind immer für Dich da!

Letzter Tag im Kindergarten

So, heute ist er da der letzte Tag im Kindergarten für
BASTIAN. Er freut sich auf die Ferien. Ist schon komisch, wie sentimental ich doch bin, ich bin traurig und Basti nicht. Aber das ist eben der Segen der Kindheit - Kinder leben im Augenblick!

Schulzeit

Heute haben wir die ersten Schulsachen für Bastian besorgt. Eine ganze Kiste voll mit Pinseln, Farbkasten, Stiften, Buntpapier, Tonzeichenkarton ect., Rechenschieber, Verbindungsheft...
Mensch, dass ist echt eine Wissenschaft für sich. Ich habe heute abend ganz fleißig die Sachen sortiert, die Federtasche aufgefüllt und überall den Namen und die Klasse notiert.
Die Einschulung findet am 26. August 2006 statt.
*wink Shianna*

Kindergarten

Heute habe ich den Schuhkarton aus dem Kindergarten mitgebracht. Das ist die persönliche Schatztruhe, in der die Kinder ihre Sachen aufbewahren.
Wehmut überkommt mich, der Basti wirkt so groß.
Ich erinnere mich noch, wie groß mein schlechtes Gewissen war, als er vor drei 1/2 Jahren in diesen kleinen Kindergarten kam. Nun ist die Zeit vorbei, die Schule beginnt, neue Abenteuer stehen uns bevor.
Ich hoffe, dass Basti weiterhin ein Kind bleiben darf!

Potilla und der Mützendieb

Basti und ich lesen gerade Cornelia Funke
"Potilla und der Mützendieb".

Potilla ist eine Feenkönigin und wird von Arthur gefunden. Zusammen mit Esther Zauberhaar befreien sie den Feenhügel von einem ... nun soweit sind wir noch nicht. Das Buch ist wirklich sehr spannend und bereitet Basti und auch mir sehr großes Lesevergnügen. Es macht richtig großen Spass so ein tolles Buch zu lesen!

Sei nicht artig - aber grossartig!


Baby-o-Meter von Baby-o-Meter.de


Bastian Paul (Basti)
* 25. Januar 2000, 07.05 Uhr
Sternzeichen: Wassermann, Aszendent: Steinbock

Varuna 7782
oder
Die Geschichte einer Freundschaft

Gewidmet für die beiden tollen Jungs Levin und Bastian aus der Schillerstraße!

Berlin, im Mai 2006

Wenn Ihr des Nachts in den Himmel blickt, könnt Ihr vielleicht den kleinen Planeten „Varuna 7782“ entdecken. Er befindet sich ganz am Ende der Milchstraße und er ist recht klein, deshalb wurde er auch noch nicht von den berühmten Astronomen entdeckt, denn eigentlich können diesen Planeten nur ganz besondere Menschen sehen!

Varuna 7782 ist ganz anders als alle Planeten, die Ihr kennt. Er ist nicht rund, sondern flach wie eine Scheibe und fliegt wie eine Pizza durch das Universum. Diese Pizza schimmert auf der linken Seite azurblau und es funkelt, als würden das Meer und der Horizont ineinander verschmelzen. Die rechte Hälfte dagegen leuchtet kräftig rot, wie eine rasende Feuerwehr, die bei einem Einsatz rasant durch die Straße braust. Wenn der Himmel besonders klar ist und Ihr mit Euren scharfen Augen ganz genau hinschaut, könnt Ihr diese zweifarbige Scheibe vielleicht entdecken.

Stellt Euch vor, ich war schon mal dort und erzähle Euch nun, was sich auf dem geheimnisvollen Planeten Varuna ereignet hat…

Die linke blaue Seite leuchtet deshalb so azurblau, weil dort wirklich alles mit Wasser bedeckt ist. Es gibt nur wenige kleine Inselgruppen.
Dort leben die Menschen im Wasser und manche an Land, denn die Menschen können sowohl im Wasser als auch an der Luft atmen. Die meisten Menschen hier leben jedoch unten im Meer. Genau im Zentrum dieses Reiches gibt es einen großen Berg und auf diesem steht ein wunderbares Schneckenhaus. Dort wohnen die Munschis. Königin Jacqueline und König Mike mit ihren Kindern Basti und Matti. Die Königin und der König regieren über das Reich der Marusen.

Bei dieser Geschichte spielt Basti ein blonder schlanker Junge von 6 Jahren mit. Er sieht fast ein bisschen aus, wie hier auf der Erde die Schweden. Hat blaue Augen und ganz blondes Haar. Das besondere an den Marusen ist jedoch, dass sie sehr helle Haut haben, wie zartes Porzellan. Basti schwimmt gern im Meer herum, spricht und spielt mit den Tieren. Er ist ein bisschen verträumt und hat jede Menge Phantasie. Am liebsten träumt er von großen Abenteuern, aber eigentlich hat er ein wenig Angst davor, diese wahrhaftig zu erleben.

Doch nun zu der andern Seite des Pizzaplaneten. Dort ist es sehr warm und trocken. Das Land besteht aus einer weiten Ebene, wie hier auf der Erde die Steppe in Afrika. Es wachsen hohe baumähnliche Pflanzen mit saftigen grünen Blättern so groß wie Elefantenohren. Riesige kräftige Baumstämme schlängeln sich wie die Mammutbäume hoch in den Himmel hinauf. Der Boden ist rot wie Paprika und trocken wie staubiger Wüstensand. Die trockene Erde wird durch die Winde so durch einander gewirbelt, dass man gar nicht richtig den Boden erkennen kann. Deshalb leben die Bewohner auch nicht unten auf der Erde, sondern oben in den Baumkronen in ihren Baumhäusern. Hier lebt die Räuberbande „Hertrichs“ mit dem Räuberoberhauptmann Marian und der verrückten Räuberoberbraut Vicky. Und auch hier gibt es Kinder, Lena, Levin und Josephine





In meiner Geschichte spielt der Levin, auch 6 Jahre alt mit. Levin ist ebenfalls blond, fährt gern Fahrrad, ist sehr schlau und plappert und plappert den lieben langen Tag, so dass viele einen Knopf zum Ausschalten bei Levin vergeblich gesucht und nicht gefunden haben. Ansonsten ist Levin ein ganz großer Entdecker und Forscher und sehr mutig. Da er sehr viel Phantasie hat, bastelt er am liebsten super tolle Sachen mit Legosteinen oder mit Playmo.

An der Grenze des Königreichs und des Räuberlagers, genau dort, wo das blaue Meer auf die rote Steppe trifft, treffen sich Basti und Levin jeden Tag. Obwohl die beiden Jungen so verschieden sind, sind sie die allerbesten Freunde, eine richtig verschworene Jungenbande sind sie. Zusammen erfinden sie immer wieder neue Spiele ob: Bauarbeiter, Forscher, Jäger, Piraten, Indianer, Gespenster oder sie spielen mit den kleinen Gogo-Männis, nie wird es ihnen langweilig.

Im Laufe der Zeit vermehrten sich die Menschen auf Varuna 7782 sehr stark, so dass es zu wenig Platz gab. Es kam sogar vor, dass einige Menschen vom Rande des Planeten fielen und ganz schön viel Kraft aufbringen mussten, um wieder auf den Planeten zurück zuklettern. Da beschloss die Räuberbande Hertrichs auszuwandern. Sie suchten sich einen kleinen feinen Planeten im benachbarten Universum.

Wem das nicht gefiel waren Levin und Basti. Sie waren über die Entscheidung Ihrer „Chefs“ so wütend, dass sie einen Plan ausheckten und beschlossen einfach auszubüxen. Mit Rucksäcken ausgerüstet machten sie sich heimlich auf dem Weg. Es war ein besonders schöner Sommertag und während sie wanderten, spielten sie ihr Lieblingsspiel Forscher. Plötzlich entdeckten sie einen ungewöhnlichen Gegenstand im Sand. Dieser funkelte im Sonnenlicht. Die Jungs, neugierig wie sie waren, ließen ihre Stöcke und Steine fallen und rannten so schnell es die schweren Rücksäcke eben zuließen, dem geheimnisvollen Gegenstand entgegen. Dabei rempelten sie sich gegenseitig an, denn jeder wollte der Erste sein.

Schließlich erreichten sie den Ort mit dem geheimnisvollen Gegenstand. Es war eine hellblaue alte Flasche. Schnell zog Basti die Flasche aus dem Sand und sie entdeckten, dass sich in der Flasche eine geheimnisvolle Papierrolle befand. „Los, wir müssen die Flasche öffnen und das Papier rausholen“ rief Levin ungeduldig. Beide Jungen waren plötzlich sehr aufgeregt. Es dauerte eine Weile, bis sie das geheimnisvolle Dokument aus dem schmalen Flaschenhals geangelt hatten. Aber es gelang ihnen und was hatten sie in den Händen? Eine richtige alte Schatzkarte! Vor Aufregung zitterten ihnen die Hände und sie schmissen sich auf den Boden, um die Karte besser studieren zu können. „Ob die Karte echt ist?“ fragte Levin. „Hm, keine Ahnung, aber ich glaube die sieht ganz echt aus“ antwortete Basti.

Die Karte war alt und feucht geworden, so das man fast gar nichts mehr erkennen
konnte.

Plötzlich hörten sie hinter sich ein lautes Geräusch. Sie drehten sich um und vor Schreck blieb ihnen die Spucke weg. Vor ihnen stand, ganz plötzlich wie von Geisterhand gezaubert ein kleiner Zwerg, oder war es gar ein böser Kobold, Gnom, Gobelin oder wie sie sonst noch heißen?

Er war recht klein, reichte den Jungen grad mal bis zu den Knien, aber er sah trotzdem merkwürdig aus. Er hatte eine spitze lange Nase und einen ziemlich breiten Mund.

„Habt keine Angst vor mir“ sagte dieser mit einer unglaublich zarten Stimme. „Da ich so lange nicht gesprochen habe, bin ich nun etwas heiser“ und er lächelte. Basti und Levin fiel ein Stein vom Herzen. Im ersten Moment wollten sie ja die Flucht ergreifen, doch nun lächelten sie zurück. Schließlich waren sie ja zu zweit und eine unglaublich starke verschworene Gemeinschaft.

„Ich bin ein Ampfelwicht und heiße Butzelmann. Seit über 700 Jahren bin ich schon in dieser verdammten Flasche. Danke, dass Ihr mich befreit habt, war ganz schön eng und die Luft wurde dünn, höchste Zeit, dass ihr mich gefunden habt.“
„Bitte, bitte“ sagte mutig Levin, „aber wir haben doch nix gemacht“.
„Doch, doch, ihr habt die Augen offen gehalten und die Flasche entdeckt. Ihr glaubt
ja gar nicht, wie viele Menschen hier schon achtlos vorbeigelaufen sind, ts, ts“ - der kleine Ampfelwicht schüttelte den Kopf. „Die großen Menschen sind ja immer so in Eile und übersehen so viele interessante Dinge. Und hier handelt es sich um keine gewöhnliche Karte, sondern es ist eine ganz echte Schatzkarte.“ raunte der Ampfelwicht geheimnisvoll.

Basti, der sich aus Vorsicht lieber im Hintergrund gehalten hatte, wurde nun neugierig. „Ein echter Schatz?“ Basti und Levin schauten sich an und bei beiden begannen die Augen vor Aufregung zu funkeln. „Wir müssen den Schatz finden!“ sagten beide wie aus einem Munde. „Was müssen wir tun?“ wandten sie sich fragend an Butzelmann.

„Oh, das ist gar nicht so einfach“ erwiderte der Ampfelwicht und wippte mit dem Kopf, wobei ihm fast der grüne Dreieckshut vom Kopf gefallen wäre. „Vor einer Million Jahren, als Varuna 7288 noch als Kugel durch das Universum flog, gab es einen mächtigen Piratenhäuptling namens Hotzenplotz. Dieser hatte den Schatz der 7 Welten geraubt und schipperte über den Planeten. Nun, er und seine Mannschaft hatten so viel gefeiert, dass sie gegen einen Eisberg stießen und das Schiff unterging. Vorher hatte der Pirat Hotzenplotz den Schatz jedoch mit einem Fluch belegt. Nach dem Schatz haben schon viele gesucht, doch niemand hat ihn gefunden. Ihr müsst Euch auf die Suche nach einem Ort namens Phantasien machen.“ Geheimnisvoll schaute Butzelmann nun die Jungs an. „Na klar, Basti wir gehen nach Phantasien auf Schatzsuche!“ rief Levin hocherfreut aus, dabei hüpfte er vor Freude durch die Luft und wäre beinahe über eine Baumwurzel gestolpert.

Butzelmann schmunzelte: „Es wird aber nicht einfach sein. Es gibt drei Bedingungen, die ihr erfüllen müsst.
1. Ihr könnt nicht zusammen gehen. Jeder geht seinen Weg, der für ihn bestimmt.
2. Auf Eurer Suche dürft ihr mit niemanden sprechen!
3. Es ist Euch nur erlaubt, vorwärts zu gehen. Wenn einer von Euch umkehrt, dann ist der Schatz verloren.“

Nicht zusammen gehen? Hm, Levin und Basti schauten sich an. Es war nämlich noch nie vorgekommen, dass die beiden Freunde für lange Zeit getrennt waren und nun mussten sie auch noch getrennt einen Schatz finden. Sie waren aber so sehr von ihrer Abendteuerlust gepackt, dass sie beschlossen, eben auch auf getrennten Wegen und unter allen Umständen den Schatz der 7 Welten finden. Das Abenteuer konnte beginnen.

Butzelmann sagte zum Abschied: „Ich wünsche Euch Kraft und Mut, dass ihr den Schatz findet und wohlbehalten nach Hause zurückkehren werdet.“ Die beiden Jungen sahen sich an, nahmen sich an die Hand drückten kurz zu. Sie sahen sich in die Augen und jeder wusste von dem anderen, dass er sich auf ihn verlassen konnte. Sie drehten sich um begannen ihre Reise.

Ich glaube Levin ging nach Süden und Basti nach Westen, oder war es umgekehrt? Nun ist ja auch egal, sie würden sowieso ihren Weg gehen und ihre eigenen Prüfungen bestehen müssen. So was nennen einige Philosophen auch Schicksal.

Levin rannte und hüpfte vor Aufregung. Er war voller Tatendrang. Einen richtigen Schatz würde er finden. Er war sich ganz sicher, dass er ihn finden würde, natürlich würde er dann Basti von dem Schatz etwas abgeben. Also ich darf nicht zurückgehen und mit niemanden sprechen, dachte er, na wenn`s weiter nichts ist.
Levin merkte gar nicht, dass die Landschaft immer öder und kahler wurde. Es gab keine Bäume, Pflanzen oder ähnliches mehr. Es gab einfach gar nichts. Plötzlich kam eine Windböe und Levin wurde unsanft von seinen Gedanken erweckt – er wurde von der Windböe mitgetragen – Levin flog plötzlich in der Luft.

In der Zwischenzeit setzte Basti eher zaghaft einen Fuß vor dem anderen.
So ganz ohne Levin wollte er eigentlich nicht auf Schatzsuche gehen.
Basti ärgerte sich jetzt schon wieder ein wenig, dass er sich darauf eingelassen
hatte. Die beiden hätten doch einfach weiter zusammenbleiben sollen. Ob es denn den Schatz überhaupt gibt? Vielleicht war es doch nur ein Traum. Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, wo er eigentlich lang ging. Plötzlich knallte er gegen einen Stein, nein es war eine riesige Mauer. Die Mauer war doch vorher gar nicht da? Er hörte ein leises rauschen, flüstern und wispern und ihm wurde nun doch ein wenig unheimlich. Fast schon wollte er umkehren, doch er dachte an den Schatz. Nein, dass kommt überhaupt nicht in Frage, ich muss weiter gehen. Doch wie komme ich über die Mauer?

Basti überlegte, was sich hinter der Mauer verbergen könnte. Vielleicht war es ja nur ein sehr großer Stein? Also tastete sich Basti an der Mauer entlang, diese war kalt, glatt und ein wenig feucht. Nach einiger Zeit fühlte Basti einen Spalt. Er versuchte sich durchzudrängen und schwups, er schaffte es. Erleichtert schaute er sich um, es war stockfinster. Etwas unsicher ging er einige Schritte vorwärts. Plötzlich spürte er keinen Boden mehr unter seinen Füssen und fiel in die Tiefe.

Nach dem ersten Schreck über den plötzlichen Flug durch die Luft, begann Levin das Fliegen und die schöne Aussicht zu genießen. Von hier oben sah die Welt einfach herrlich aus. Die Sonne schien und es war gar nicht so kalt. So könnte es ewig weitergehen, schade, dass Basti nicht hier ist, dann würde es glatt noch mehr Spass machen, dachte Levin. Ganz weit hinten sah Levin einen dunklen Punkt, welcher rasch immer größer wurde. Was war das, das da durch die Luft flog? Es kam immer näher und Levin bekam nun doch große Angst, ach wenn doch bloß Basti hier wäre.
Als dieses Etwas immer näher kam, konnte Levin erkennen, dass es ein großer roter Drache mit 2 Köpfen war, welche gewaltig Feuer spieen. Der Drache sah so furchterregend aus, dass Levin, trotz seines großen Mutes, fast laut zu schreien begonnen hätte, jedoch durfte er ja nicht sprechen, aber schreien? Plötzlich war er sich sehr unsicher. Der Drache kam immer näher und es wurde ihm von dem Feuer schon sehr heiß. Levin griff in seine Hosentasche und fand eine Taschenlampe, einen Stock und einen Stein. Viel war es nicht, aber immerhin konnte er sich etwas wehren. Der Drache griff Levin von der linken Seite an. Levin haute mit voller Wucht dem Drachen mit dem Stock auf den Kopf. Der Drache heulte auf. Dann blendete Levin mit der Taschenlampe die Augen des Drachens. Dies half jedoch nur kurz und der Drache setzte zum neuen Angriff über. So kämpften sie in der Luft und es schien, als ob beide gleich stark seien. Sowohl bei Levin, als auch bei dem Drachen ließen nun langsam aber sicher die Kräfte nach. Aber eigentlich wollte Levin gar nicht weiter kämpfen. Daher sagte er plötzlich: „Warum kämpfen wir überhaupt?“
Erschrocken hielt inne, denn er bemerkte, dass er gesprochen hatte.
Der Drache antwortete: „Weil ich Angst vor Dir habe und die Menschen immer kämpfen wollen.“
Levin überlegte, „ich will aber nicht kämpfen, auch ich habe Angst!“
Nun, da er sowieso schon gesprochen hatte, konnte er auch weiterreden.
Der Drache fragte „Wer bist Du und was machst Du hier?“

„Oh, ich heiße Levin und suche das Land Phantasien. Eigentlich soll es dort einen Schatz geben, doch nun habe ich gesprochen und werde den Schatz nicht finden.“ Traurig senkte Levin den Kopf. „Schade, Basti hätte sich bestimmt sehr über den Schatz gefreut“, fügte er noch hinzu. Der Drache schaut ihn an, „Wer ist denn Basti?“ fragte er.
„Basti ist mein bester Freund, doch meine Eltern wollen auf einen neuen Planeten ziehen, weil unser Planet zu klein geworden ist. Darum sind wir abgehauen und wollten den geheimnisvollen Schatz des Piraten Hotzenplotz finden. Eine Bedingung, den Schatz zu finden, war nicht zu sprechen. Ich habe aber gesprochen und darum werde ich den Schatz nicht finden.“
„Schade“ sagte der Drache „nun wenn Du magst, kannst Du als Trost auf meinem Rücken weiterfliegen. Vielleicht finden wir gemeinsam das Land Phantasien und Deinen Freund Basti?“
„Ja, danke das wäre toll!“ meinte Levin und schwang sich auf den Rücken des roten Drachens.

Basti`s Talfahrt schien kein Ende zu nehmen. Plumps, landete er im Wasser. Er erschrak im ersten Moment, dann war er aber froh, dass er mit seinem Vater so fleißig schwimmen geübt hatte, so dass er schwimmen konnte. Ob es sich auch so anfühlt, wenn ich vom 3-Meter-Turm springe? dachte Basti, während er versuchte, ein Ufer ausfindig zu machen. Zum Glück war das Wasser angenehm warm und sprudelte sanft wie in einem Wirlpool. An den Wänden leuchten leicht die Kristalle, so dass es angenehm schummrig war. Basti schwamm munter und mutig drauf los.

Plötzlich hörte er ein leises Heulen. Was kann das sein? Basti spitzte die Ohren und lauschte scharf. Dann schwamm er in die Richtung, von wo er das Heulen vermutete. Dieses Heulen hatte er schon einmal gehört und wenn ihn nicht alles täuschte, dann war das doch ein Walgesang, oder? Und tatsächlich, in einigen Metern Entfernung konnte er eine kleine Insel entdecken, worauf ein großer Orca-Wal lag. Obwohl Basti bereits vieles über Bartenwale und Zahnwale wusste, so war er doch über die enorme Größe dieses Orca's überrascht und plötzlich verstand er auch den Walgesang, was aber leider nicht so ein richtiger Gesang war. Anscheinend war er verletzt. Basti nahm all seinen Mut zusammen und schwamm geschwind zur Insel und erreichte sie.
Der Orca-Wal heulte jämmerlich, er musste sehr große Schmerzen haben. Basti hatte aber keine Furcht und untersuchte den Wal. Es war beeindruckend, so nah an diesem riesigen Tier zu sein, wenn er doch nur nicht so laut wäre. Ah, dort auf der rechten Seite - unter der hatte sich eine Harpune in das Walfleisch gebohrt. Basti hasste Menschen, die immer wieder versuchen, Tiere einfach töten zu wollen, denn er war ein großer Tierfreund.
Die Harpune muss raus, dass wusste Basti, aber nur wie? Basti hielt inne und bemerkte, dass er noch immer seinen Rucksack auf dem Rücken trug. Dass er ihn noch nicht verloren hatte, war großes Glück. Er schaute in den Rucksack und fand ein zwar nicht sehr langes, jedoch festes Seil. Er überlegte nicht lange, band das eine Ende des Seils um die Harpune und das andere um seine Hand, streichelte kurz den Orca und rannte los, was das Zeug hielt. Der Weg, den Basti rannte, ging bergab, so dass es ihm sehr leicht viel, schnell zu rennen. Das muss jetzt einfach klappen, dachte er. Und auf einmal gab es einen heftigen Ruck und einen lauten Heuler des Orcas. Von der starken Wucht wurde Basti einige Meter nach vorn geschleudert. Aber es hatte gekappt, die Harpune hatte sich aus dem Wal-Fleisch gelöst. Der Orca heulte trotzdem weiter, denn er kam nicht aus eigener Kraft zurück ins Wasser. Basti wusste, dass, wenn er jetzt umkehren würde, der Schatz verloren ist. Aber er kann doch den Orca nicht einfach so an Land liegen lassen - er würde doch dann sterben müssen? Er holte tief Luft und kehrte um.
Der Orca schaute ihn mit seinen großen Augen dankbar an. „Ach“, seufzte Basti, „vielleicht findet Levin ja den Schatz.“ Er begann vor dem Orca zu graben. Das hatte er schon oft mit Levin in seiner Baustelle gemacht und er wusste daher, was nun passieren würde. Das Loch füllte sich rasch mit Wasser und erreichte den Orca. Dieser heulte freudig auf und wedelte mit seiner riesigen Schwanzflosse. Basti streichelte sanft den Orca, er fühlte sich etwas rau aber warm an. Der Orca befand sich nun komplett im Wasser und war gerettet. Basti lächelte, einerseits war er sehr stolz, dass er den Wal gerettet hatte, aber auch traurig, denn schließlich wollte er den Schatz finden. Der Orca drehte sich um und nickte mit dem Kopf. „Nimmst Du mich mit nach Phantasien?“ frage Basti. Der Orca nickte wieder und Basti stürzte sich ins Wasser und kletterte auf den Rücken des Wales.

Und so kam es, dass die beiden Jungen nach ihrer abenteuerliche Reise zur gleichen Zeit im Land Phantasien ankamen. Levin flog auf dem Rücken des Drachens und Basti ritt auf den Flossen des Orca-Wales. Sie staunten nicht schlecht, als sie sich sahen. Flink kletterten sie von ihren neuen Freunden und rannten sich gegenseitig in die Arme. Sie waren so froh, sich wieder zu sehen und tanzten wild wie zwei Indianer.

Nachdem sie sich wieder aus ihrer Umarmung befreit hatten, sagte Basti: „Du Levin, ich musste wieder umkehren, weil ich dem Orca-Wal helfen wollte. Leider habe ich darum nicht den Schatz finden können, tut mir leid.“
„Ach, dass muss Dir überhaupt nicht leid tun.“ antwortete Levin. „Da ich mit dem Drachen nicht weiter kämpfen wollte, habe ich angefangen zu sprechen. Auch ich habe daher den Schatz nicht gefunden.“

Die beiden Jungen strahlten sich an und begannen wieder sich zu umarmen. Sie waren so froh, sich wiederzusehen.

„Nanu, ihr werdet doch nicht aufgeben“ hörten sie eine ihnen wohlbekannte Stimme. Richtig, es war der Ampfelwicht Butzelmann und auch er lachte über das ganze Gesicht.

Die Jungen drehten sich um, „Nun, wir haben beide versagt, genau wie viele vor uns und den Schatz nicht gefunden.“ „Ach wirklich?“ meinte der Ampfelwicht Butzelmann. Er trat auf die beiden zu und in der Hand hielt er eine kleine, goldene Schatztruhe.

„Ich glaube, ihr könnt sie öffnen“ ermuntere er die beiden Jungen. Diese waren sehr verblüfft und wagten kaum zu atmen. „Aber warum, ich bin doch umgekehrt und Levin hat gesprochen?“ erwiderte Basti verwundert.
„Meint ihr wirklich, dass ihr versagt habt?“ entgegnete daraufhin der Ampfelwicht. „Der Fluch vom Hotzenplotz kann nämlich nur gebrochen werden, wenn sich trotz aller Gefahren eine Freundschaft zwischen 2 Jungen hält und nicht zerbricht. Nur wenn das geschieht, kann die Schatztruhe geöffnet werden“. Vorsichtig legte der Ampfelwicht die Truhe auf den Boden. „Versucht es“ wiederholte Butzelmann. Die Jungen blickten sich an, dann bückten sie sich und zusammen versuchten sie, die Truhe zu öffnen.

Sie schafften es!

In der Truhe befanden sich 2 Amulette. „Das sind die Amulette der Freundschaft. Das ist der allergrößte Schatz im ganzen Universum“ erklärte Butzelmann.

Sowohl Levin als auch Basti nahmen je ein Amulett in die Hand und sahen sich an. Plötzlich wussten sie, dass es ganz egal ist, wo sich der andere befand. Die besten Freunde würden sie trotzdem für immer bleiben! Gleichzeitig wussten sie, dass es gar nicht so schwer ist, seine Ängste zu überwinden und zu helfen und dass man auch viele neue Freundschaften schließen kann. Kann es einen größeren Schatz im Universum geben?

Nun, ich musste dann wieder nach Hause auf meinen Heimatplaneten Erde zurückfliegen. Aber ich denke, Levin und Basti sind nun die besten Freunde im Universum – egal wie gross die Entfernung auch sein mag!

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