Freitag, 29. Juni 2007

Gedanken

Rückblende 2003

Basti dreijährig wird noch immer gestillt. Ich beschließe, nicht mehr in Anwesenheit bestimmter Menschen zu stillen. Müde bin ich von den Diskussionen, den Vorhaltungen, den düsteren Zukunftsdeutungen. Die Mutter-Kind-Bindung zu eng, dem Basti würde es schaden, wird uns prophezeit. Unverständnis, keine Akzeptanz, nicht einmal Toleranz.

Wir stillen trotzdem weiter...

Gegenwart 2007

Was ist geworden aus den Prophezeihungen?
Alle zerplatzt wie Seifenblasen, nichts ist eingetroffen.

Basti inzwischen 7 Jahre alt, hat sich prächtig entwickelt, ist mutig und hat ein gesundes Selbstbewußtsein.
Auf meine Frage, soll ich Dich heute vom Hort abholen? Bekommen ich ein lässiges Lächeln und die Antwort: "Nein Mama, brauchst Du nicht, ich komme allein nach Hause."

Die Stimmen von damals sind still geworden. Still, kein Erstaunen, keine Entschuldigungen nur still.

Also Ihr Mütter, vertraut auf Euch und Eure Kinder, denn es ist Euer Weg, den Ihr zusammen geht! Wägt gutgemeinten Rat sorgfältig ab. Lehnt ihn dankend ab oder nehmt ihn an, wenn Ihr fühlt, dass es der Richtige ist. Jedoch überlasst die Entscheidung bei Euch und nicht den Anderen.
baerin - 5. Jul, 00:38

Oh ja, das...

...kenne ich. Meinen Sohn habe ich 4,5 Jahre lang gestillt.
So ab 3 Jahren dann auch mehr oder weniger "heimlich" eben wegen diesen Debatten. Sogar der damalige Kinderarzt - ein angeblich so anderer Antroposoph - schlug in diese Kerbe. Ich würde das Kind vergiften und so... *narf*.
Wär der Sohn nicht so klein gewesen, wäre das "heimliche" vermutlich noch eher gekommen.
Völlig gestört...
Prima, das Ihr Euch auch nicht verunsichern lassen habt!
LG BärenSchwester

lisbeths mama - 9. Jul, 13:44

nachdenklich

liebe alchemilla...
erstmal: es tut mir sehr leid, daß deine und Matthes´ Entscheidung bezüglich des Stillens von der Umwelt nicht angenommen wird. du als Mutter weißt am besten, was dein Kind möchte und braucht und wie ich Matthes kenne, zeigt er dir das auch deutlich. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, daß alles viel besser und harmonischer läuft, wenn man auf die kleinen und feinen Signale hört. Bei meiner Tochter habe ich viel zu lange gewartet und mir die Entscheidung schwer gemacht. Ich wollte immer mind. 6 Monate stillen und habe mich und die kleine Maus unter Druck gesetzt. Als die Entscheidung zum Abstillen gefallen war, und wir es in Angriff nahmen, war auf einmal alles gut. Bei uns war es also umgekehrt als bei euch. Von nun an hörte ich auf meinen Instinkt und Mausis Bedürfnisse. Soll also heißen, nichts ist als gut oder schlecht zu verurteilen, wenn man selbst davon überzeugt ist, das Beste für sein Kind zu tun. Und ich sehe Basti heute und sage dir, es war gut, daß du damals auf deine innere Stimme und nicht die anderen gehört hast.

Ich würde gern noch deinen Blog nutzen um ein anderes Thema anzusprechen, welches mich seit einigen Tagen bewegt:
die Umwelt und die globale Erwärmung. Klingt erstmal abgedroschen, ich weiß, weil alle Welt davon berichtet.
Mein Mann und ich haben neulich eine Reportage gesehen, in welcher die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen erklärt wurden. Demnach müssen wir für uns und vor allen Dingen für unsere Kinder schnell die kleinen bequemen Dinge des Alltags ändern, damit es überhaupt später noch eine Welt gibt, in der es sich zu leben lohnt. Wir waren ganz schön betroffen, wie schlimm es eigentlich zur Zeit steht. Wie steht es um unsere ganz persönliche CO2-Bilanz?
http://www.berlin.de/sen/umwelt/klimaschutz/co2bilanz/
Unsere ist eigentlich nicht ganz schlecht, aber auf jeden Fall verbesserungswürdig!
Vieles haben wir schon seit langem in den Alltag integriert, einiges erst seit kurzem:
Mülltrennung, kein Fleisch aus Massentierhaltung, nur noch ein Auto (keines wäre besser), wenn möglich Bio-Lebensmittel oder zumindest regionale Produkte, damit die langen Transportwege entfallen, keine Geräte auf Standby-Modus, Stromsparbirnen in einigen Lampen, immer mehr Naturkosmetik (wer will schon Mineralöl auf der Haut) und so weiter. Für die Zukunft ist geplant, wenn wir mal ein Haus haben sollten, auf ressourcenunabhängige Heizung umzusteigen (Erdwärme und Solar- sofern es bezahlbar ist) und viele Bäume zu pflanzen. Hast du vielleicht noch mehr Tipps?

Sei lieb gegrüßt und Grüße auch an deine Männer
M.

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