Gebären ohne Aberglaube

Mein Bericht über das Buch von Michael Odent stiess leider auch auf Reaktionen, die ich nicht so gewollt hatte. Einer Freundin von mir ging es einige Tage nicht gut, sie hat ihr Kind in einer Uniklinik mit einer PDA entbunden und wusste nicht, ob sie sich nun als Feigling fühlen sollte. Es tut mir wirklich leid, dass solche Gefühle entstanden sind.

Ich wollte lediglich mein Bedauern ausdrücken, dass es Frauen in der heutigen Zeit schwer gemacht wird, ein "natürliches Empfinden" während der Schwangerschaft und unter der Geburt zu entwickeln. Meine Freundin hatte alles andere als eine schöne Schwangerschaft, sie hat sich krank gefühlt die ganze Zeit. Die Geburt war ihrem Bericht nach okay, die PDA kam recht früh, jedoch stellte sich dann die Diagnose Präeklampsie. Sie musste behandelt werden. Zusätzlich bekam das Neugeborene eine so starke Gelbsucht, dass es einige Tage allein im Krankenhaus bleiben musste!

Was für ein Start! Das Stillen kam nicht richtig in Gang, die Kleine litt unter starken Kolliken die ersten Wochen und was für Sorgen und Ängste wohl meine Freundin ausgestanden haben musste.

Ich bin froh und unendlich dankbar, dass ich schon in meiner Schwangerschaft sehr von meiner Hebamme gestärkt wurde und ich die gesamte Zeit als wunderbar empfunden habe. Vor allem die Geburt, das Wochenbett und meine Rolle als Frau und Mutter machen mich sehr stolz. Ich habe geboren und es war toll!!! Wer kann das schon behaupten?

Hierzu fand ich folgendes Buch, welches ich mir bei Gelegenheit zulegen werden:

Gebären ohne Aberglaube. Fibel und Plädoyer für die Hebammenkunst (Broschiert)
von Alfred Rockenschaub

In den letzten Jahren ist die durchschnittliche Kaiserschnittfrequenz in der BRD und Österreich auf über 20% gestiegen, nicht zuletzt infolge der vielfach nach Gutdünken und Laune eingeleiteten und daher sich hinziehenden Geburten. Zur Zeit bringen in der BRD und Österreich nicht viel mehr als 5% der Frauen ihre Kinder ohne eine der obskuren geburtsmedizinische Prozeduren zur Welt, obwohl bei den gegebenen sozialen und hygienischen Verhältnissen zumindest 95% spontan und autonom gebären könnten und in höchstens 5% geburtsmedizinische Maßnahmen vonnöten wären. Was 90% der Frauen als medizinische Erleichterung vorgegaukelt wird, ist nicht nur als überflüssig, sondern auch als prekär und schädlich zu betrachten.

Die Geburtshilfe stellt zur Zeit für viele ein Dilemma dar. Da steht auf der einen Seite das geburtsmedizinische Establishment mit seiner Technologie, auf der anderen Seite die alternative Szene mit ihrem Psychologismus. Die charakteristischen Slogans sind "sanfte Geburt" hier und "programmierte Geburt" dort. In Wirklichkeit ist aber das Gebären weder sanft noch programmierbar.

Die Fibel bietet neben den Leitlinien der Geburtshilfe eine kritische Darstellung vieler derzeit gängiger Praktiken. Sie soll als Leitfaden zum kritischen Erlernen und Lehren der Geburtshilfe dienen. Vermittelt wird das biologische Verständnis und das Gefühl für eine verantwortungsvolle und zeitgemäße Geburtshilfe.

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